Thermoplast-Großmaschinen, Klebetechnik für die E-Auto-Produktion und Biowerkstoffe neu im Fokus

Thermoplast-Großmaschinen, Klebetechnik für die E-Auto-Produktion und Biowerkstoffe neu im Fokus

Die Steinl-Gruppe mit Sitz in Altdorf-Landshut in Bayern ist innerhalb der letzten zehn Jahren zu einer breit diversifizierten Gruppe mit sieben Unternehmen gewachsen. Drei Unternehmen werden auf der Fakuma ihre aktuellen Highlights präsentieren.
Neben LWB-Steinl machinery sind dies der Klebtechnik-Anbieter Drei Bond GmbH / Ismaning und der Biomaterial-Hersteller Biofibre GmbH / Altdorf-Landshut.

Neue Vertikal-Großmaschinen für die 2K-Teile-Fertigung

LWB-Steinl machinery, etabliert als einer der führenden Anbieter von Elastomer-Spritzgießmaschinen und Pressen, nützt sein Vertikalmaschinen-Knowhow zunehmend auch für Thermoplast-Anwendungen. Stellvertretend dafür wird auf dem Messestand eine vertikale Großmaschine mit 12 000 kN Schließkraft zur Herstellung von 2-K-Automobilkomponenten im Mittelpunkt der Präsentation stehen – wegen der Größe und der Platzressourcen allerdings nur virtuell. Deren genaue Typenbezeichnung lautet: VR 12000 / 1097 / 220 Dual S. Das technische Konzept lehnt sich an die VR (Vertikal-Rahmen)-Baureihe an, mit der LWB eine Sonderstellung zwischen den holmlosen C-Gestell-Maschinen und den konventionellen Holm-Maschinen einnimmt.
Die Schließeinheit besteht aus geschlossenen Portalrahmen-Elementen, die aus Dickblech-Halbzeug gefertigt werden. Dies erlaubt höchste Flexibilität bei der Größenfestlegung und Abstimmung auf die Produktionsanforderungen.
Die präsentierte Maschine ist mit einem horizontalen Rundtisch mit einem Durchmesser von 2,7m kombiniert, der Werkzeuge mit einer Plattengröße von 2 200 x 1 600 mm oder 2 000 x 1 800 mm und Gewichten von bis zu 27 t aufnehmen kann. Die horizontale Orientierung des Rundtisches bietet als große Anwendungsvorteile, dass keine verschleißfördernden Gewichtseinflüsse einseitig auf die Rundtischlagerung und die Medien-Drehdurchführungen wirken und die Schließkrafteinleitung symmetrisch und vertikal über 4 Druckmodule unter dem Rundtisch erfolgt.

Zusätzliche Vorteile des VR-Konzepts sind:

  • Die leicht zugängliche Position der beiden Spritzaggregate. Sie befinden sich oben auf den Portalrahmenmodulen.
  • Die im Vergleich zu konventionellen Horizontal-Maschinen deutlich kleinere Aufstellfläche.
  • Die vergleichsweise weniger aufwendige Formteilmanipulation durch Standard-Industrieroboter, die neben und nicht auf der Maschine positioniert werden.

Dicht- und Klebkompetenz für die E-Mobilität

Die seit 2013 zur Steinl-Gruppe gehörende Drei Bond GmbH in Ismaning bei München entwickelt Kleb- und Dichtstoffe für die Großserienfertigung. Ein besonderer Drei Bond-Schwerpunkt ist neben der Anlagenentwicklung die anwendungsspezifische Entwicklung von ein- und zweikomponentigen-Kleb- und Dichtstoffen, die durch ein firmeninternes Chemikerteam vorangetrieben wird. Aktuell liegt hier der Schwerpunkt
auf Dichtstoffen mit weitreichenden chemischen Beständigkeiten für elektrische Fahrzeugantriebe und Batteriesysteme. Auf Grund dieser optimalen Kombination aus Kleb- u. Dichtstoffen sowie der dazu passenden Auftragstechnik ist es gelungen bei mehreren namhaften, weltweit produzierenden E-Fahrzeugherstellern nicht nur die Dichtstoffe für den Antrieb (E-Motor + Getriebe) und Batteriesystem zu liefern, sondern auch die dazu passenden, von Drei Bond konstruierten und gefertigten Auftragsanlagen.

Biofibre: Biowerkstoff- Kompetenz seit 2011

Die von LWB-Steinl 2011 gegründete Biofibre GmbH mit Sitz in Altdorf/Landshut entwickelt, produziert und vertreibt naturfaserverstärkte Kunststoffe für die thermoplastische Verarbeitung mit dem Schwerpunkt Spritzguss. Auf der Fakuma präsentiert Biofibre einen Überblick über die nachhaltige Kunststoffpalette und beispielhafte daraus gefertigte Produkte. Als Messe-Neuheit wird eine Biofibre® Silva Variante vorgestellt,
die auf die Verarbeitung auf 3D-Druckern hin optimiert wurde, was an Hand von Produktbeispielen gezeigt wird.
Eine vertikale Portalrahmen-Rundtischmaschine mit zwei von oben einspritzenden Thermoplast-Spritzaggregaten hat sich bei einem global tätigen Autozulieferer als vorteilhafte Alternative zu konventionellen 2K-Horizontalmaschinen erwiesen.